Montag, 25. Juni 2018

Wach doch endlich auf


Wach doch endlich auf


Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen,
selten nur am Telefon miteinander gesprochen.
Alles, was ich sagen konnte, hatte ich gesagt,
wollte keinen Streit mit dir!
 Doch schon damals habe ich nicht verstanden,
was dich bei ihm bleiben lässt.
 Schon damals hatte ich Angst um dich.
Doch du hast dir dein Gefängnis selbst gebaut,
nur du kannst die Tür aufschließen und gehen,
nur du ganz allein.
Glaub mir, wenn du endlich bereit bist zu gehen,
wirst du nicht allein sein,
jedoch die Tür musst du ganz allein aufschließen.



Als heute dein Anruf kam,
hab ich so gehofft,
du wärst endlich bereit zu gehen,
dein erster Satz hat jede Hoffnung sterben lassen.
Ist denn genug nicht genug?
Reicht es nicht? Wie oft noch?
Welche Lüge wirst du ihm diesmal glauben?
Können rote Rosen einen gebrochenen Arm heilen,
können sie das?
Ist denn genug nicht genug?
Reicht es nicht?
Wann wirst du endlich gehen, sag mir wann?
Du hast dir dein Gefängnis selbst gebaut,
nur du kannst die Tür aufschließen und gehen,
nur du ganz allein.
Glaub mir, wenn du endlich bereit bist zu gehen,
wirst du nicht allein sein,
jedoch die Tür musst du ganz allein aufschließen.



Wie oft wirst du ihm noch verzeihen?
Wie oft werde ich dich noch aus der Notaufnahme abholen müssen?
Wie oft noch?
Wach doch endlich auf! 
Ist denn genug nicht genug?
Reicht es nicht? Wie oft noch?
Welche Lüge wirst du ihm diesmal glauben?
Können rote Rosen einen gebrochenen Arm heilen,
können sie das?
Ist denn genug nicht genug?
Reicht es nicht?
Wann wirst du endlich gehen, sag mir wann?
Du hast dir dein Gefängnis selbst gebaut,
nur du kannst die Tür aufschließen und gehen,
nur du ganz allein.
Glaub mir, wenn du endlich bereit bist zu gehen,
wirst du nicht allein sein,
jedoch die Tür musst du ganz allein aufschließen.




Juli 2013, Textverzeichnis C, Text 75, Ines Peters

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