Wieder Fremde

Die Koffer sind schon gepackt.

Keine Worte mehr übrig, alles ist gesagt.

Nur noch diese letzte Nacht

und dann sind wir zwei wieder Fremde.

Wenn die Sonne aufgeht, wirst du gehn

und ich muss dich verstehn.

 

 

Alles scheint mir wie ein Traum, nicht real.

Und doch ich spür jetzt schon die Kälte.

Halt mich ein letztes Mal, eine letzte Nacht,

dann sind wir zwei wieder Fremde,

wenn die Sonne aufgeht, wirst du gehn,

und ich muss dich verstehn.

 

 

Du und ich ein Rausch, ein Zauber, mehr nicht.

Gestohlene Zeit, die nun vorüber ist.

Nur noch diese letzte Nacht,

dann sind wir zwei wieder Fremde,

wenn die Sonne aufgeht, werde ich gehn,

und du musst mich verstehn.

 

 

 

April 2023, Textverzeichnis D, Text 38, Ines Peters

 

Ist es nicht an der Zeit

                       Folgen wir nicht schon viel zu lang blind falschen Götzen,

ohne eigene Wege zu gehen.

Hören wir nicht schon viel zu lang stumm falschen Propheten zu,

ohne zu hinterfragen.

Tragen wir nicht schon viel zu lang eine rosarote Brille,

wollen die Wahrheit nicht sehen.

 

 

Ist es nicht an der Zeit wieder selbst zu denken?

Ist es nicht an der Zeit aufeinander zu zugehen?

Ist es nicht an der Zeit dem anderen wieder zu zuhören?

 

Wir haben nur diese eine Erde,

sie ist das Zuhause von uns allen,

das Leid der anderen ist nie weit weg,

auch wenn man uns das Glauben machen möchte.

 

 

Ist es nicht an der Zeit, unsere Stimme zu erheben, nicht mehr zu schweigen?

 

Ist es nicht an der Zeit, dem anderen die Hand zu reichen, wenn es auch schwer fällt?

 

Ist es nicht an der Zeit, unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten, statt jeder für sich allein?

 

 

Wir haben nur diese eine Erde,

sie ist unser zu Hause,

ganz gleich, welche Hautfarbe wir haben,

ganz gleich, welche Sprache wir sprechen,

ganz gleich, ob arm oder reich.

 

 

 

 

 

 

März 2023, Textverzeichnis D, Text 36, Ines Peters

Erinnerung

 Plötzlich bist du da,

einfach aus dem Nichts aufgetaucht,

du bist meine Vergangenheit,

du bist ich,

nicht mehr und nicht weniger.

 

Du bist schön und traurig zu gleich,

du rührst mich zu Tränen,

du machst mich glücklich

und ganz oft auch nachdenklich.

 

Erinnerung,

ich habe so lange nach dir gesucht

und nichts gefunden,

doch plötzlich bist du wieder da,

einfach aus dem Nichts aufgetaucht.

 

Du bist schön und traurig zu gleich,

du rührst mich zu Tränen,

du machst mich glücklich

und ganz oft auch nachdenklich.

 

Ganz ehrlich,

ich habe ein wenig Angst vor dir - vor mir,

wer war ich gestern,

doch plötzlich bist du wieder da,

einfach aus dem Nichts aufgetaucht.

 

Du bist schön und traurig zu gleich,

du rührst mich zu Tränen,

du machst mich glücklich

und ganz oft auch nachdenklich.

 

Erinnerung,

jetzt habe ich dich zurück,

und mit der Erinnerung

kam der Schmerz,

Vielleicht war es gut,

dass du so lange weggeblieben bist.

 

 

 

Februar 2023, Textverzeichnis D, Text 35, Ines Peters